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  Heimatlandsicherheit verabschiedet erstes Korps der Heimatlandjugend

Whiteout Press

7. Oktober 2012. Vicksburg. Die Bundesregierung bezeichnet sie als FEMA-Korps (FEMA – Federal Emergency Management Agency = Bundesbehörde für das Management von Notfällen). Diese rufen jedoch Erinnerungen wach an die Hitlerjugend* in den 1930er Jahren in Deutschland. Ungeachtet ihrer Bezeichnung hat die Behörde für Heimatlandsicherheit gerade ihren ersten Lehrgang für 231 Mitglieder der Heimatlandjugend abgeschlossen. Jugendliche im Alter von 18 – 24 und rekrutiert aus Freiwilligen des AmeriCorps des Präsidenten bilden die erste Welle des DHS-Jugendkorps (DHS – Department for Homeland Security = Behörde für Heimatlandsicherheit), das speziell eingerichtet wurde, um eine ständig bereite, bezahlte, stehende Armee von FEMA-Jugend im ganzen Land zu schaffen.

Am 13. September 2012 verabschiedete die Behörde für Heimatlandsicherheit ihren ersten Jahrgang von FEMA-Korps-Notfallhelfern. Während die Idee, eine Freiwilligenorganisation mit zehntausenden Freiwilligen im ganzen Land zu haben, die für Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen zur Verfügung stehen, großartig klingt, sind Details und zeitliche Planung dieser neuen Regierungsarmee eher merkwürdig, wenn nicht beunruhigend.

DHS stellt eine bewaffnete Armee auf

Das erste Problem, das einem bei dieser „neuen Armee” in die Augen fällt, ist die Tatsache, dass es sich hier praktisch um Kinder handelt. Ja, 18 ist generell das Alter, mit dem jemand einen Vertrag abschließen, dem Militär beitreten oder als Erwachsener verurteilt werden kann. Aber fragen Sie Eltern – ein 18-, 20- oder auch ein 24-Jähriger ist noch immer ein naives, leicht beeinflussbares Kind.

Das zweite Problem in Zusammenhang mit dieser Ankündigung und dem Programm ist seine zeitliche Positionierung. In den letzten zwei Jahren hat Präsident Obama eine Reihe von Verordnungen erlassen, welche zivile und Verfassungsrechte aufheben und die Verwaltung eines Amerika unter Kriegsrecht der FEMA übertragen. Ebenfalls in diesem Zeitraum haben die der Heimatlandsicherheit unterstehenden heimischen Bundesbehörden einschließlich der FEMA Milliarden Patronen Schussmunition und die dazugehörigen Schusswaffen bestellt. Es wird zugegeben, dass diese neuen Waffen und Munition nicht in einem weit weg stattfindenden Krieg oder zur Bekämpfung von Waldbränden in Kalifornien zum Einsatz kommen sollen, sondern hier auf den Straßen Amerikas.  

Eigenartige gepanzerte Kampffahrzeuge

Menschen aus den ganzen Vereinigten Staaten von Amerika haben begonnen, über die Stationierung von merkwürdigen neuen, schwer bewaffneten FEMA-Kampffahrzeugen zu berichten. Wofür würde wohl eine Katastrophenhilfebehörde wie die FEMA 2.500 brandneue gepanzerte GLS-Kampffahrzeuge benötigen? Laut den Statuten der Behörde wie auch entsprechend Präsident Obamas kürzlicher Verordnung lautet die Antwort „Bevölkerungskontrolle“ während einer Zeit des Kriegsrechts.

Eine Bilderserie, die von Rense.com zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Anhänger auf Anhänger beladen mit diesen neuen DHS- und FEMA-gepanzerten Kampffahrzeugen, komplett mit Schießscharten für Maschinengewehre. Sie sind gekennzeichnet mit der üblichen amerikanischen Fahne und der Aufschrift „Homeland Security“ (Heimatlandsicherheit). Unter dieser und dem DHS-Logo steht weiters: „Immigration & Customs Enforcement“ (Einwanderungs- und Zollwache). Neben diesen Aufschriften steht auf den schwarzen Fahrzeugen in weißer Schrift „POLICE/RESCUE“ (Polizei/Rettung) auf der einen Seite und „Special Response Team“ (Sondereinsatzteam) auf der anderen. 

FEMA-Korps

Der stellvertretende FEMA-Administrator Rich Serino hielt die Hauptrede bei der „Einführungsfeier” für den ersten Jahrgang von Mitgliedern des FEMA-Korps. Laut der DHS-Website „helfen Korpsmitglieder bei der Vorbereitung auf Katastrophen, bei der Reaktion auf solche und bei den Rettungsmaßnahmen, indem sie in betroffenen Gebieten direkt mit Katastrophenüberlebenden arbeiten, Katastrophenhilfszentren unterstützen und der Öffentlichkeit wertvolle Informationen über Katastrophenvorbereitung und –minderung mitteilen.“

Serino beschreibt, was der erste Jahrgang des FEMA-Korps bisher erreicht hat und was sie als nächstes angehen werden:

„Gestern begrüßten wir 231 energiegeladene Mitglieder zum ersten Jahrgang des FEMA-Korps. Die Teilnehmer haben gerade ihren ersten Monat Ausbildung bei unseren Partnern von der Corporation for National and Community Service (CNCS – Gesellschaft für Dienste auf nationaler und Gemeinwesenebene) beendet und sind einen Schritt näher gekommen zur Arbeit im Bereich der Reaktion auf Katastrophen und der Rettungsmaßnahmen. Sie kommen jetzt in das FEMA-Zentrum für innerstaatliche Bereitschaft und werden die nächsten zwei Wochen mit der Ausbildung für ihre speziellen Rollen in ihrer FEMA-Position verbringen. Sobald sie ihre CNCS- und FEMA-Ausbildung beenden, werden diese 231 engagierten Mitglieder des FEMA-Korps qualifiziert sein, eine aus einer Reihe von katastrophenbezogenen Tätigkeiten auszuüben, die von Beziehungen in Gemeinwesen bis zur Unterstützung von Katastrophenhilfezentren reichen.“

Ein stehendes Heer 

Anders als die meisten lokalen Katastrophenhilfeteams, gebildet aus Freiwilligen, die periodisch ausgebildet werden und nur im Katastrophenfall in Erscheinung treten, wird das FEMA-Korps ein bezahltes, rund um die Uhr zur Verfügung stehendes Heer aus Regierungsjugend sein. Der stellvertretende FEMA-Administrator Rich Serino erklärt weiter: „Die neuen Mitglieder, die 18-24 Jahre alt sind, werden beitragen zu einer engagierten, ausgebildeten und verlässlichen Katastrophenmannschaft, indem sie ganzzeitig zehn Monate lang bei den Bemühungen der Regierung im Bereich Reaktion und Hilfe bei Katastrophen mitarbeiten.“

Zum Schluss seiner Ausführungen zum Abschluss des ersten Jahrgangs der FEMA-Korps-Jugend beschreibt Sarino seine und die Zukunftsvision der Behörde als eine, in der „das FEMA-Korps“ den Grundstein legt für eine neue Generation von Notfallsmanagern.“

Die DHS bewaffnet sich

Wie wir im Artikel von Whiteout Press am 28. August „Geschichte der Munitionskäufe der DHS“ näher ausgeführt haben, sehen die Bundes-Notfallsmanagementbehörden von Tag zu Tag immer mehr aus wie eine Militärarmee.

Die Beschaffungs-Website der Bundesregierung zählt die Aussschreibungen des DHS für Munition und militärische Bewaffnung auf. Alle Ausschreibungen, die in dem oben genannten Artikel angeführt werden, darunter die für hunderte Millionen Patronen Munition, sind öffentlich einsehbar auf http://www.fbo.gov.

Ein Blick auf eine Tabelle der Munitionskäufe des DHS im Lauf der letzten zehn Jahre zeigt eine drastische Spitze bei den Bestellungen von Patronen in letzter Zeit, mit Stückzahlen, die in die Milliarden gehen. Andere Tabellen, die ebenfalls im Internet zu finden sind, zeigen einen ähnlich drastischen Anstieg bei der Beschaffung der zugehörigen Waffen durch die Behörde für Heimatlandsicherheit.  

Worauf bereitet sich die Bundesregierung der Vereinigten Staaten von Amerika vor? Und warum glaubt sie, eine Armee von gehirngewaschenen Jugendlichen, Millionen Schusswaffen, tausende gepanzerte Kampffahrzeuge und buchstäblich Milliarden Patronen zu benötigen, nur um für die amerikanischen Menschen Hilfe im Fall einer Naturkatastrophe bereitzustellen? Jeder Historiker wird Ihnen sagen, dass das eher wie die Aufrüstung der Hitlerjugend* klingt als die Einrichtung einer Organisation von Einsatzkräften, die Waldbrände und Hurricanes bekämpfen.

* Da wurde wohl die Hitlerjugend mit der SA verwechselt – d.Ü.

 
     
  erschienen am 7. Oktober 2012 auf > Whiteout Press > Artikel  
  s. dazu im Archiv > Robert C. Koehler - Sie sagen Nein zum Militarismus  
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