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  Dennis Rodmans Nordkorea gegen das der Medien

Jason Ditz

 

Das Weiße Haus verunglimpft Dennis Rodham.

Nein, im Ernst, das taten sie. Das Weiße Haus gab eine ganze Stellungnahme heraus, die den Besuch von Dennis Rodham in Nordkorea verurteilte und auch Nordkorea dafür, dass es ihm erlaubte, den Besuch zu machen, und behauptete steif und fest, dass „Prominenten-Sportereignisse“ dieser Art inakzeptabel sind. 

Die Position der Administration widerspiegelt die immer mitfühlende Haltung der Medien gegenüber Rodmans Besuch, der irgendwo zwischen Schandtat und einem Scherz eingestuft wurde. Nur George Stephanopoulos von ABC gab dem Basketballstar überhaupt eine einigermaßen faire Möglichkeit, sich zu dem Besuch zu äußern, und wurde dafür mit einem Schwall von Kritik zugemüllt.

Ob sie sich offiziell mehr darüber erregten, dass Rodman Nordkorea „aufmöbelt“ (als wäre er dazu tatsächlich in der Lage) oder Nordkorea Rodman aufmöbelt, kann nicht einmal eindeutig gesagt werden, und die Wirklichkeit ist, dass die Reaktion mehr den Status Nordkoreas als gesichtsloser „Böser Staat“ widerspiegelt und das Unbehagen darüber, dass dort etwas passiert, das nicht von vorneherein ein Verbrechen ist. 

Die offizielle Verdammung scheint zu diesem Zeitpunkt wenig mehr zu sein als eine flüchtige Geste, da die Administration dermaßen scharf darauf ist, Rodmans Besuch zu diskreditieren oder so zu tun, als hätte er niemals stattgefunden, dass sie öffentlich davon Abstand nahm, ihn über die Angelegenheit auch nur zu befragen, etwas, das man im Fall eines der seltenen Besuche in Nordkorea noch nie gehört hat. 

Sport spielt seit langem eine besondere Rolle bei der Öffnung von Staaten, und wenn es etwas gibt, das die Obama-Admimnistration zu vermeiden entschlossen ist, dann ist das eine „Öffnung“ Nordkoreas. Wie lässt sich sonst erklären, dass die Vereinigten Staaten von Amerika mit einer Verurteilung reagierten, als Nordkorea anbot, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der den Koreakrieg offiziell beendet. 60 Jahre sind seit dem Krieg vergangen, aber die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika scheinen sich wohler dabei zu fühlen, wenn sie den offiziellen Kriegszustand weiter aufrecht halten, und betrachten einen Friedenszustand als einen inakzeptablen „Kompromiss“.

Wenn Dennis Rodham vom Anführer Nordkoreas gefeiert wird, und, was noch schlimmer ist, nach seiner Rückkehr von diesem als einem Freund spricht, untergräbt das die offizielle Position, gemäß der Nordkorea eine sorgfältig versiegelte schwarze Kiste zu sein hat, aus der nur verschwommen definierte cartoonmäßige Bösewichter herauskommen können.

Nach 60 Jahren würde man meinen, dass sich die Vereinigten Staaten von Amerika wenigstens mit der Existenz Nordkoreas abgefunden hätten, aber die Regierungsvertreter scheinen sich dickköpfig in dem Status Quo wohlzufühlen. Sogar im Jahr 1995, als Japan versuchte, ein bisschen „Sportdiplomatie“ mit Nordkorea zu spielen, und die legendären Profi-Catcher Antonio Inoki und Amerikas eigenen „Naturburschen+“ Ric Flair schickten, spielten die Vereinigten Staaten von Amerika keine Rolle. 20 Jahre später scheint die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika sich bei der Aussicht auf ein Tauwetter unbehaglich zu fühlen, dabei ist es nur ein einzelner Basketballspieler mit einem außergewöhnlichen Ruf, der es schafft, sich die Zeit für einen Besuch zu nehmen. Und dafür wird er schlecht gemacht.  

 
     
  erschienen am 4. März 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  > Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: NATO-Krieg gegen Libyen beweist, dass Abrüstung unklug ist
  > Eric Margolis - Hysterie rund um Kims Atomwaffen
  > Paul Craig Roberts - Amerikas moralische Entartung
  > John Pilger - V I E T N A M - Psychokrieg gegen die Geschichte
 
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