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  >> Verbrechen gegen den Frieden, na und?  
     
     
  Die wahren Terroristen

Klaus Madersbacher

 

„Manchmal frage ich mich, was eine ‚Kultur’ wert ist, die nicht imstande ist, die Menschen mit so viel geistiger Widerstandskraft auszustatten, dass sie mitbekommen, wenn sie dermaßen frech angelogen werden, wie es derzeit von den Medien betrieben wird. Dass es gegen die Interessen des weitaus überwiegenden Teils der Menschheit geht, braucht nicht eigens erwähnt zu werden.“

Diesen Satz schrieb ich im Juli 2011, als drei große europäische Kulturnationen nebst einigen kleineren unter Führung der kulturellen Supermacht das friedliche Land Libyen in Fetzen schossen und systematisch verwüsteten.

Das ist genau die Art von Verbrechen, für die die Naziführer seinerzeit aufgehängt worden sind. Das Verbrechen gegen den Frieden nämlich, von dem offensichtlich nur die wenigsten wissen, dass es das überhaupt gibt. Das Verbrechen gegen den Frieden - die Entfesselung eines Angriffskriegs - ist das schwerste Kriegsverbrechen, das alle anderen Kriegsverbrechen in sich einschließt.

Einfach ausgedrückt heißt das, dass derjenige, der einen Krieg beginnt, für alle Verbrechen verantwortlich ist, die in Zusammenhang mit diesem Krieg begangen werden.

Es ist ja nicht so, dass die Tötung oder Verletzung von Menschen kein Verbrechen ist, dass die Zerstörung von Häusern etc. kein Verbrechen ist, wenn sie von Armeen mit parlamentarisch abgesegnetem Budget mittels hochentwickeltem Kriegsgerät durchgeführt wird.

Sogar wenn demokratisch so hervorragende Einrichtungen wie der Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika, das Parlament ihrer Majestät oder gar der Deutsche Bundestag die Genehmigung für derlei Aktivitäten erteilen, dann ändert das keinen Furz daran, dass es  sich um Verbrechen handelt.

Bekanntlich wurden die Naziführer erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgehängt. Während des Kriegs dachten sie und die meisten Menschen im Lande wohl nicht, dass ihnen ein solches Schicksal blühen wird.

Nicht viel anders läuft es auch heute. Ich will jetzt nicht herumrätseln, wer von den derzeit an der Macht befindlichen Führern am Strick landen wird, wenn es nach dem Ende der zur Zeit geführten Kriege zu einem neuen „Nürnberg“ kommt. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die derzeit betriebenen Kriege allesamt den Tatbestand des Verbrechens gegen den Frieden erfüllen. Und ewig werden sie auch nicht dauern ...

Diejenigen, die diese Kriege begonnen haben und immer noch führen, stehen vielleicht noch im Westen einigermaßen gut da, wo ihre Propagandaorgel jeden Verstand überdröhnt und das Loblied der Verbrecher spielt. 

Bis ein Stalingrad 2.0 den Weg zu einem Nürnberg 2.0 ebnet, werden wir damit leben müssen, dass diejenigen, die sich gegen diesen Irrsinn wehren, als „Terroristen“ abgestempelt werden, während die wahren Terroristen frei herumlaufen.

 
  erschienen auf antikrieg.com am 7. Dezember 2015 > englische Übersetzung  
     
  Archiv > Artikel von Klaus Madersbacher auf antikrieg.com  
 
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