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"Europa krümmt sich wie der Wurm, ehe ihn der Stiefel zertritt." - Karl Kraus
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  Verbrechen gegen den Frieden, na und?  
     
     
  Wir müssen uns selbst weiterbilden

Klaus Madersbacher

 

In seinem Artikel „Wie stehen die Chancen für den Frieden im Jahr 2016?“ (> LINK) schreibt Ron Paul: „Was können wir tun, um 2016 für den Frieden zu arbeiten? Als erstes müssen wir die verlogene Propaganda ausblenden, die von den Massenmedien der Vereinigten Staaten von Amerika verbreitet wird. Wir müssen uns selbst weiterbilden, damit wir helfen können, andere weiterzubilden.“

Wie Sie seinen Artikeln entnehmen können, die im Archiv dieser Website zu finden sind, ist Ron Paul ein strikter Verfechter der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. Er ist ein alter politischer Profi und wir tun gut daran, seine Ratschläge ernst zu nehmen.  

Um die verlogene Propaganda ausblenden und ihr entgegentreten zu können, sollten wir uns zuerst einmal darüber im klaren sein, dass hier nicht drauflosgefuhrwerkt wird, sondern dass dahinter eindeutige Vorgaben und Strategien stecken, die zum Beispiel von hochqualifizierten und potenten Werbeagenturen und Fachleuten entwickelt und laufend beobachtet und betreut werden, um möglichst „erfolgreich“ zu sein – erfolgreich im Sinne der Kriegstreiber natürlich.

Es ist ohne weiteres möglich, eine große landesweite Welle der Aufregung zu inszenieren, wenn man die Massenmedien kontrolliert und diese strategisch koordiniert einsetzen kann. Dafür gibt es eine Reihe von Beispielen in letzter Zeit (Paris, Köln usw.).

Einiges über die sozialpsychologischen Mechanismen, nach denen hier vorgegangen wird, lässt sich gut dem Video „Der Rassist in uns“ > LINK entnehmen. Ich habe es mir schon einige Male angesehen und entdecke immer wieder neue interessante Facetten. In der Realität läuft es natürlich nicht genau gleich, aber man sieht gut, wie bestimmte Situationen und kommunikative Vorgänge ausgenützt werden können, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Wenn man kein Problem damit hat, andere Menschen fertigzumachen, kommt man recht gut voran. Von den Kriegstreibern werden wir ja nicht erwarten, dass sie besonders zimperlich sind?

Zwei Artikel, die sich sehr eingehend damit beschäftigen, wie die Situation und die Aufgabenstellung des Kriegs die Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die sie anderweitig verabscheuen, kommen meiner Ansicht nach nicht zufällig aus dem jüdischen Bereich, von dem Israel sich kulturell schon längst verabschiedet hat. Die Weisheit der jüdischen Kulturtradition, die hauptsächlich in der Unterdrückung entstanden ist, gegen die man sich behaupten musste, steht hinter diesen Analysen, die genauso auf den Rest der Welt und besonders auf die kriegerischen „Zivilisationen“ und „Kulturen“ des Westens zutreffen, die die Kulturleistung einer Aufarbeitung der Geschichte schuldig geblieben sind. Nun ja, wo Täter und Mitmacher als Helden gefeiert und Gegner und Opfer diffamiert werden, wird man sich nicht mit derart peinlichen „Enthüllungen“ beschäftigen ...

Oded Na’aman – Die Kontrollstelle > LINK
Ira Chernus – Israelische Soldatinnen brechen das Schweigen > LINK

Debbie Harbeson hat wahrscheinlich einen anderen Background. Sie ist eine mutige Frau, die für eine amerikanische Provinzzeitung schreibt und sich nicht gescheut hat, ein wirklich heißes Eisen aufzugreifen:

Debbie Harbeson – Die Ehre im Krieg > LINK
Und die Fortsetzung: Einige tiefer gehende Gedanken zum Krieg > LINK

Derartige Artikel sind in den Vereinigten Staaten von Amerika höchst selten zu finden, schon gar nicht in allgemein gelesenen Zeitungen. Aber sind sie hierzulande zu finden? Außer in „einschlägigen“ Publikationen?

Hier noch ein interessanter Satz, auch aus Amerika:

    „Es ist sehr verlockend, die Partei des Täters zu ergreifen. Alles, was der Täter vom Zuschauer verlangt, ist nichts zu tun. Er appelliert an das allgemeine Bedürfnis, nichts Schlechtes zu sehen, zu hören und zu sagen.
    Das Opfer hingegen verlangt vom Zuschauer, die Last des Schmerzes zu teilen.
    (Judith Lewis Herman M.D. „Trauma and Recovery“)

Eugen Drewermanns Rede, die er vor gut einem Jahr in Berlin gehalten hat, bietet eine Reihe von Denkanstößen, die heutzutage nötiger sind denn je: „Was niemand auszusprechen wagt" > LINK

Wie Menschen dazu gebracht werden, normalerweise undenkbare Dinge zu tun, erörtert Harald Welzer in dem Vortrag Tötungsarbeit > LINK, den Menschen mit weniger starken Nerven wahrscheinlich kaum ertragen werden.   

Das ist auch so eine Sache: bereits die Beschäftigung mit Fragen des Kriegs, des Tötens von Menschen und der Vernichtung von Zukunft auf spielerischer und intellektueller Ebene stellt uns vor schwer erträgliche Anforderungen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Anforderungen im Krieg selbst noch viel schwerer erträglich sind - um nicht zu sagen sein werden, wenn es uns nicht gelingt, den Krieg zu verhindern. 

Uns? Na was glauben Sie denn, wer den Krieg verhindern soll und kann? Irgendwie läuft das doch immer wie in dem berühmten Zitat von Martin Niemöller: „Als die Nazis die Kommunisten holten ...“ > LINK - nur dass der gute Martin Niemöller erst draufkam, als es zu spät war und die Nazis alle anderen geholt hatten ...

 
     
  Archiv > Artikel von Klaus Madersbacher auf antikrieg.com  
 
Einige Lesetips aus dem Archiv:
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  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
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