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Ehemaliger Ministerpräsident: Die Taliban sind für Friedensverhandlungen, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika das Abzugsdatum festlegen

Ahmadzai bleibt dabei, dass die Führung der Taliban dem Abbruch aller Beziehungen zu al Qaeda zustimmt

Jason Ditz 

In Äußerungen gegenüber Medien betonte der ehemalige Ministerpräsident der seinerzeitigen afghanischen Regierung unter der Führung der Taliban Ahmad Ahmadzai, dass die Taliban vor zwei Jahren zugestimmt haben, in direkte Friedensverhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika einzutreten, wobei sie nur verlangten, dass die Vereinigten Staaten von Amerika das Datum für ihren völligen Abzug aus Afghanistan festlegten. 

Tatsächlich, so Ahmadzai, verlangten die Taliban nicht einmal ein Datum nach ihrer Wahl, sondern überließen es gänzlich den Vereinigten Staaten von Amerika, ein Datum festzusetzen und dieses einfach der Öffentlichkeit bekannt zu geben. Laut Berichten wiederholten sie dieses Angebot vor ein paar Tagen.

Laut Ahmadzai stimmten sie auch der Forderung der Vereinigten Staaten von Amerika zu, alle Beziehungen zu al Qaeda abzubrechen, wobei sie darauf bestanden, dass das nicht Gegenstand derartiger Gespräche sein würde. Es sieht nicht so aus, als hätten sie Forderungen der Vereinigten Staaten von Amerika zugestimmt, die Waffen niederzulegen und sich der Regierung Karzai zu unterwerfen.  

Und natürlich haben die Vereinigten Staaten von Amerika nicht die Absicht, ein Datum für die Beendigung des Krieges gegen Afghanistan festzusetzen, wo doch die Vertreter des Pentagons sich offen gegen die von der NATO angegebene Frist „Ende 2014“ stellen und diese als unrealistisch bezeichnen, und Präsident Karzai bestätigt, dass Gespräche über „permanente“ Stützpunkte der Vereinigten Staaten von Amerika geführt werden. Das erklärt zu einem großen Teil, warum nach zehn Jahren dieser Krieg noch immer weiter geht, in dem heute weitere drei NATO-Soldaten ums Leben gekommen sind.  

     
  erschienen am 3. August 2011 auf > www.antiwar.com > Artikel  
     
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