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  Der Präsident von Ecuador Rafael „Wir sind keine Kolonie“ Correa stellt sich gegen die Stiefel der britischen Gestapo

Paul Craig Roberts

Ein Feigling stirbt viele Tode; ein tapferer Mann stirbt nur einmal

 

Die einst stolze britische Regierung, die jetzt zur untertänigen Hure Washingtons herabgesunken ist, zog ihre Gestapostiefel an und erklärte, dass britische Sturmkommandos die Botschaft von Ecuador mit militärischer Gewalt erstürmen und Assange herauszerren würden, wenn diese den Gründer von WikiLeaks Julian Assange nicht freiwillig herausrückt. Ecuador blieb hart. „Wir wollen sehr deutlich sein – wir sind keine britische Kolonie,“ erklärte der ecuadorianische Außenminister. Weit davon entfernt, eingeschüchtert zu sein, reagierte der Präsident von Ecuador Rafael Correa mit der Gewährung von politischem Asyl für Assange.

Die einst gesetzestreue britische Regierung schämte sich nicht anzukündigen, dass sie gegen die Wiener Konvention verstoßen und die ecuadorianische Botschaft stürmen würde, gerade wie die islamischen Studenten in der Khomeini-Revolution 1979 im Iran die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika übernahmen und die Botschaftsangehörigen als Geiseln hielten. Unter dem Druck ihrer Herren in Washington haben die Briten sich für die Vorgangsweise eines Pariahstaates entschieden. Wahrscheinlich sollten wir uns Sorgen machen bezüglich der Atomwaffen des Vereinigten Königreichs.

Es muss klar gesagt werden, dass Assange kein Flüchtling vor der Justiz ist. Er ist in keinem Land wegen irgendeines Verbrechens angeklagt. Er hat keine Frauen vergewaltigt. Es existieren keine schwebenden Verfahren gegen ihn an irgendeinem Gericht, und nachdem keine Anklage gegen ihn erhoben worden ist, hat das schwedische Auslieferungsgesuch keine Gültigkeit. Es ist keineswegs normal, dass Menschen für Einvernahmen ausgeliefert werden, überhaupt wenn wie in Assanges Fall dieser seine völlige Kooperation für eine weitere Einvernahme durch schwedische Beamte in London angeboten hat.

Worum geht dann der ganze Zirkus? Zuerst wurde Assange von zwei schwedischen Frauen, die auf der Jagd nach Berühmtheiten waren, aufgegabelt und in ihre Wohnungen und Betten gebracht. Aus unbekannten Gründen beschwerte sich eine später, dass er kein Kondom benutzt habe, und die andere beschwerte sich, dass sie eines angeboten habe, er aber zwei genommen habe. Ein schwedischer Staatsanwalt sah sich die Geschichte an und befand, dass nichts dran sei und schloss den Fall. 

Assange reiste nach England. Daraufhin eröffnete ein anderer schwedischer Staatsanwalt, eine Frau, indem sie sich auf eine mir unbekannte Autorität berief, wieder den Fall und erließ einen Haftbefehl für Assange. Das ist eine dermaßen unübliche Vorgangsweise, dass sie ihren Weg durch das gesamte britische Gerichtssystem bis zum Höchstgericht und dann zum obersten Berufungsgericht machte. Am Ende tat die britische „Justiz,“ was der Herr in Washington befahl und entschied zugunsten des merkwürdigen Auslieferungsantrags.

Assange, der mitbekam, dass die schwedische Regierung ihn an Washington ausliefern würde, wo man ihn unbefristet anhalten, foltern und als Spion behandeln würde, suchte Schutz bei der Botschaft von Ecuador in London. So korrupt die Briten auch sind, war die Regierung des Vereinigten Königreichs doch nicht bereit, Assange direkt an Washington auszuliefern. Durch die Auslieferung an Schweden konnten die Briten das Gefühl haben, dass ihre Hände sauber sind.

Schweden, einst ein ehrenwertes Land wie Kanada, wo amerikanische Kriegsgegner Asyl bekommen konnten, wurde verleitet und unter Washingtons Daumen gebracht. Vor kurzem wurden schwedische Diplomaten aus Belarus ausgewiesen, wo sie Washington dabei behilflich gewesen sein sollen, eine „Farbenrevolution“ zu orchestrieren, nachdem Washington weiterhin versucht, mit seinen Stützpunkten und Vasallenstaaten tiefer in das traditionelle Russland vorzustoßen.

Die ganze Welt einschließlich Washingtons unterwürfiger Handlangerstaaten hat kapiert, dass, sobald Assange in den Händen Schwedens ist, Washington einen Haftbefehl erlassen wird, den die Schweden, anders als die Briten, befolgen werden. Ecuador weiß das natürlich. Außenminister Ricardo Patino gab bekannt, dass Ecuador Assange Asyl gewährt, weil „es Hinweise gibt, die annehmen lassen, dass es um politische Verfolgung geht.“ In den Vereinigten Staaten von Amerika, so Patino, würde Assange kein faires Verfahren bekommen und könnte in einem Schauprozess mit der Todesstrafe konfrontiert sein.

Der Marionettenstaat der Vereinigten Staaten von Amerika Groß(!)britannien kündigte an, dass Assange nicht die Erlaubnis bekommen werde, das Reich ihrer Majestät zu verlassen. Wenn die Briten nicht in die Botschaft Ecuadors eindringen und Assange tot oder in Ketten herauszerren, dann ist die britische Vorstellung, dass Assange sein Leben in der ecuadorianischen Botschaft in London verbringen wird. Laut der New York Times gewährt das Asyl Assange „Schutz vor Verhaftung nur auf ecuadorianischem Territorium (welches die Botschaft einschließt). Um aus der Botschaft nach Ecuador zu kommen, würde es die Zusammenarbeit brauchen, von der Britannien gesagt hat, dass es sie nicht anbieten wird.“ Wenn es um das Geld Washingtons geht oder um ehrenhaftes Verhalten in Übereinstimmung mit dem Internationalen Recht, ist die britische Regierung auf der Seite des Geldes zu finden. 

Die angloamerikanische Welt, die vorgibt, das moralische Antlitz der Menschlichkeit zu sein, hat jetzt für alle sichtbar enthüllt, dass hinter der Maske die Fratze der Gestapo steckt.

     
  erschienen am 16. August 2012 auf > Paul Craig Roberts Website  
  Archiv > Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com  
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