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  Ist Washington nicht nur kriminell, sondern auch taub? 

Paul Craig Roberts

 

Die Schwachköpfe, die die Herde der Amerikaner beherrschen, sind nicht nur blöd und blind, sondern auch taub. Der Gehörsinn der amerikanischen „Supermacht“ funktioniert nur, wenn der israelische Premierminister, der durchgeknallte Netanyahu spricht. Dann hört Washington alles und gehorcht eiligst. 

Israel ist ein kleiner unbedeutender Staat, der von den nachlässigen Briten und den dummen Amerikanern geschaffen wurde. Es verfügt über keine Macht außer der, die ihm sein amerikanischer Beschützer zugesteht. Ungeachtet Israels Bedeutungslosigkeit beherrscht es dennoch Washington.

Wenn ein Antrag der israelischen Lobby im Kongress eingebracht wird, wird er einmütig angenommen. Wenn Israel Krieg will, wird Israels Wunsch erfüllt. Wenn Israel Kriegsverbrechen gegen Palästinenser und im Libanon begeht und von den über hundert gegen Israel verabschiedeten UNO-Resolutionen verurteilt wird, holen die Vereinigten Staaten von Amerika Israel mit ihrem Veto aus den Schwierigkeiten heraus.

Die Macht, die das kleine Israel über die „einzige Supermacht der Welt“ ausübt, ist einmalig in der Geschichte. Zig Millionen „Christen“ beugen sich dieser Macht und verstärken diese, angetrieben von den Mahnrufe ihrer „christlichen“ Minister. 

Netanyahu giert nach Krieg gegen den Iran. Er schlägt aus gegen alle, die sich seiner Kriegsbegierde entgegenstellen. Vor kurzem bezeichnete er Israels höchste Generäle als „Schlappschwänze,“ weil sie vor einem Krieg gegen den Iran warnten. Er betrachtet ehemalige israelische Premierminister und ehemalige Chefs des israelischen Geheimdienstes als Verräter, weil sie sich gegen seine Verbissenheit stellen, den Iran anzugreifen. Er denunzierte den unterwürfigen amerikanischen Präsidenten und Oberbefehlhaber Obama, er sei „weich gegenüber dem Iran“. Die jüngsten Umfragen in Israel ergeben, dass eine solide Mehrheit der Israelis gegen einen israelischen Angriff auf den Iran ist. Aber die Meinung der israelischen Bürger interessiert Netanyahu nicht. Er hat Washington, das ihm den Rücken freihält, also ist er verrückt nach Krieg. Es ist ein Rätsel, warum die Israelis Netanyahu ein öffentliches Amt geben, statt ihn in eine Irrenanstalt zu stecken. 

Netanyahu ist nicht allein. In seinem Eck hat er die amerikanischen Neokonservativen. Die amerikanischen Neokonservativen sind gleich durchgeknallt wie Netanyahu. Sie glauben an Atomkrieg und sind darauf aus, Atombomben auf ein muslimisches Land abzuwerfen und dann mit Russland und China weiterzumachen. Es ist erstaunlich, dass nicht mehr als zwei oder drei Dutzend Menschen das Schicksal der gesamten Welt in ihren Händen halten. 

Die demokratische Partei ist ihnen gegenüber hilflos.

Die republikanische Partei ist ihr Vehikel.

Die Russen, die beobachten, wie Netanyahu Washington gefährlichen Konfrontationen entgegentreibt, erheben weiterhin ihre Stimmen in Hinblick auf die Gefahr eines Atomkriegs.

Am 17. Mai warnte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew den Westen vor dem Beginn „übereilter Kriege,“ die „obwohl ich niemanden erschrecken will“ zum „Einsatz einer atomaren Waffe“ führen könnten.

Am 30. November vergangenen Jahres warnte der Gereralstabschef der russischen Streitkräfte vor einem Atomkrieg mit der NATO. General Nikolai Makarov sagte, dass die Expansion der NATO nach Osten bedeute, dass das Risiko eines Konfliktes zwischen Russland und der NATO „stark gestiegen sei.“ General Makarov sagte: „Ich schließe nicht aus, dass lokale und regionale Konflikte sich zu einem großflächigen Krieg entwickeln, einschließlich des Einsatzes atomarer Waffen.“

Hier beschreibt der russische Präsident (derzeitige Ministerpräsident) Medwedew die Schritte in Richtung Atomkrieg, die Russland unternommen hat, getrieben von den machtgeilen Kriegstreibern in Washington, die in ihrer wahnwitzigen Überheblichkeit schwelgen:

In Hinblick auf die amerikanischen Raketenabschussbasen an Russlands Grenzen „habe ich folgende Entscheidungen getroffen: Erstens weise ich das Verteidigungsministerium an, sofort das Raketenfrühwarnsystem in Kaliningrad in Kampfbereitschaft zu stellen. Zweitens werden Schutzmaßnahmen für Russlands strategische Atomwaffen verstärkt als vorrangige Maßnahme im Rahmen der Entwicklung unserer Luft- und Weltraumverteidigung. Drittens werden die neuen strategischen Raketen der Raketenstreitkräfte und der Marine mit einer verbesserten Durchschlagskraft gegenüber Raketenabwehrsystemen und neuen hochwirksamen Sprengköpfen ausgestattet. Viertens habe ich die Streitkräfte angewiesen, Maßnahmen hochzufahren zur Desaktivierung von Raketenabwehr- und -lenksystemen. Diese Maßnahmen werden angemessen, wirksam und nicht teuer sein. Fünftens, wenn diese Maßnahmen sich als unzureichend herausstellen, wird die russische Föderation moderne offensive Waffensysteme im Westen und Süden unseres Landes aufstellen und damit unsere Fähigkeit sicherstellen, jeden Teil des Raketenabwehrsystems der Vereinigten Staaten von Amerika in Europa zu eliminieren. Ein Schritt in diesem Prozess wird die Stationierung von Iskander-Raketen in der Region Kaliningrad sein. Weitere Maßnahmen zur Abwehr des europäischen Raketenabwehrsystems werden je nach Bedarf entwickelt und zur Anwendung gebracht werden. Weiters behalten wir uns das Recht vor, weitere Abrüstungs- und Kontrollmaßnahmen abzubrechen, wenn die Entwicklung der Situation weiterhin zu Russlands Ungunsten verläuft.“ 

Der russische Präsident Vladimir Putin sagte, so höflich wie möglich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika versuchen, die Welt zu versklaven, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Vasallen, nicht Alliierte suchen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika versuchen, die Welt zu beherrschen und dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein Schmarotzer an der Weltwirtschaft sind. Es wäre schwer für eine informierte Person, an Putins Ausführungen Anstoß zu nehmen. 

Putin sagte den Politikern in Washington und in den west- und osteuropäischen Hauptstädten, dass die Umzingelung Russlands mit Raketenabwehrraketen „das Gespenst des Atomkriegs in Europa heraufbeschwört.“ Putin sagte, dass Russlands Antwort darin bestehe, atomar bewaffnete Marschflugkörper, welche von Raketenabwehrraketen nicht abgefangen werden können, gegen die Raketenbasen der Vereinigten Staaten von Amerika und gegen europäische Hauptstädte zu richten. Der amerikanische Zug, so Putin, „könnte einen Atomkrieg auslösen.“

Putin hat spätestens seit 13. Februar 2007 versucht, die amerikanischen Marionettenstaaten in Europa aufzuwecken. Anlässlich der 43. Sicherheitskonferenz in München sagte Putin, dass die unipolare Welt, die Washington unter seiner Fahne anstrebt, „eine Welt ist, in der es einen Herren gibt, einen Beherrscher. Und letztendlich ist das verderblich nicht nur für alle in diesem System, sondern auch für den Beherrscher selbst, weil es sich von innen her zerstört.“ 

Das ist sicher den Vereinigten Staaten von Amerika passiert, die jetzt einen Polizeistaat haben, der es mit Nazideutschland aufnehmen kann. Und noch besser bewaffnet, wie aus diesem Artikel über umfangreiche Munitionsbestellungen hervorgeht (in englischer Sprache).

Putin fuhr damit fort, seinen europäischen Zuhörern zu sagen, dass „wir in Russland ständig über Demokratie belehrt werden. Doch aus irgendeinem Grund wollen diejenigen, die uns belehren, selbst nicht lernen.“ Stattdessen, sagte Putin, „sehen wir eine ständig ansteigende Missachtung der Grundprinzipien des Internationalen Rechts. Und übergeordnete rechtliche Normen kommen in der Tat zunehmend näher heran an das Rechtssystem eines Staates. Ein Staat, nämlich in erster Linie die Vereinigten Staaten von Amerika, hat seine nationalen Grenzen in jeder Hinsicht überschritten. Das ist erkennbar an der Wirtschafts-, Kultur-, Bildungs- und sonstigen Politik, die sie den anderen Staaten aufzwingen. Wer will das haben? Wer freut sich darüber?“ 

Die Menschen freuen sich nicht, so Putin, weil sie sich nicht sicher fühlen. Sich nicht sicher zu fühlen „ist extrem gefährlich. Es führt dazu, dass niemand sich sicher fühlt. Ich möchte das betonen – niemand fühlt sich sicher!“ Das Ergebnis ist, sagte Putin, „ein Rüstungswettlauf.“

Putin wies höflich auf den italienischen Verteidigungsminister hin, eine Person in der Tasche Washingtons, der vorgeschlagen hatte, dass NATO oder EU den Platz der UNO einnehmen könnten, um den Einsatz von Gewalt gegen souveräne Länder zu rechtfertigen. Putin nahm Anstoß an der Idee, dass Washington seine Marionettenorganisation oder seine Marionettenstaaten verwenden könnte, um eine Aggression der Vereinigten Staaten von Amerika zu legitimieren. Putin bemerkte trocken: „Der Einsatz von Gewalt kann nur als gerechtfertigt betrachtet werden, wenn die Entscheidung von der UNO sanktioniert ist.“

Putin fuhr fort, die gespaltene Zunge Washingtons zu erörtern. Reagan und Gorbatschow hatten eindeutige Vereinbarungen, aber Reagans Nachfolger schoben „Frontkräfte vor bis an unsere Grenzen ... Die Steine und Betonblöcke der Berliner Mauer sind schon lange als Souvenirs verteilt. Wir sollten aber nicht vergessen, dass der Fall der Berliner Mauer möglich war aufgrund einer historischen Entscheidung – einer, die auch von unserem Volk, dem russischen Volk getroffen wurde – einer Entscheidung zugunsten von Demokratie, Freiheit, Offenheit und einer aufrichtigen Partnerschaft mit allen Mitgliedern der großen europäischen Familie. Und jetzt versuchen sie, uns neue Grenzen und Mauern aufzuzwingen – diese Mauern sind vielleicht virtuell, aber dennoch trennen sie und durchschneiden unseren Kontinent. Und es ist möglich, dass wir wieder viele Jahre und Jahrzehnte brauchen werden, mitsamt einigen Generationen von Politikern, um diese neuen Mauern zu demontieren und abzubrechen.“ 

Putins Rede vor mehr als sechs Jahren zeigt, dass er Bescheid weiß über Washington. Washington ist Der Große Heuchler, der vorgibt, die Menschenrechte zu respektieren, während Washington in sieben Ländern Moslems abschlachtet auf der Grundlage von Lügen und erfundenen Informationen. Das amerikanische Volk - „das unersetzbare Volk“ - unterstützt diese mörderische Politik. Washington benutzt die Stellung des Dollar als Weltreservewährung, um Länder vom internationalen Verrechnungsverkehr auszugrenzen, die nicht nach der Pfeife Washingtons tanzen. 

Washington, durchtränkt von Überheblichkeit wie Napoleon und Hitler, ehe sie loszogen, um in Russland einzufallen, ist seit der Jahrtausendwende taub, blöd und blind gegenüber Putin. In einer Rede am 10. Mai 2006 sagte Putin: „Wir wissen, was auf der Welt vor sich geht. Genosse Wolf [die Vereinigten Staaten von Amerika] weiß, wen er frisst, er frisst, ohne zu hören, und ganz eindeutig wird er auf niemanden hören.“ 

„Wo,” fragte Putin, bleibt Washingtons „Pathos bezüglich des Schutzes von Menschenrechten und Demokratie, wenn es darum geht, seine eigenen Interessen zu verfolgen?“ Für Washington „ist alles erlaubt, da gibt es keinerlei Hemmungen.“

China blickt ebenfalls durch. Jetzt steht die Überheblichkeit, die Washington zur Weltherrschaft treibt, zwei massiven Atommächten gegenüber. Wird die kriminelle Bande in Washington die Welt in die atomare Auslöschung treiben?

Im Glauben, dass es die Welt besitzt, hat Washington immer mehr einseitige Sanktionen gegen den Iran verhängt, ohne jegliche Grundlage in irgendeinem anerkannten Rechtssystem. Diese Sanktionen sind nichts als Washingtons Versicherung, dass seine Macht bestimmt, was Recht ist.

Das russische Außenministerium ließ verlauten, dass Washington sich seine Sanktionen hinten hineinschieben könne. „Wir betrachten Bemühungen, das interne amerikanische Rechtssystem der ganzen Welt aufzuzwingen, als völlig inakzeptabel.“

Washington wird sich nach Kräften bemühen, Putin umzubringen und einen Regimewechsel herbeizuführen mittels der russischen „Opposition,“ die Washington finanziert. Wenn es das nicht schafft, ist Washingtons Streben nach der Weltherrschaft an einer stabilen Wand aufgelaufen. Wenn die Narren in Washington mit ihren von Überheblichkeit aufgeblähten Egos sich nicht zurückhalten, dann wird diese Pilzwolke, vor der sie gewarnt haben, tatsächlich über Washington aufblühen.

     
  erschienen am 16. August 2012 auf > Paul Craig Roberts Website  
  Archiv > Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com  
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