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  Wie der Westen Terrorismus erzeugt

Andre Vltchek

 

Terrorismus hat viele Formen und viele Gesichter, aber das schrecklichste daran ist die kalte Grausamkeit.

Wir werden aufgefordert zu glauben, daß Terroristen schmutzige Verrückte sind, die mit Bomben, Maschinenpistolen und explosiven Gürteln herumrennen. So sollen wir sie uns vorstellen.

Viele von ihnen sind bärtig, fast alle „ausländisch aussehend“, nicht-weiß, nicht-westlich. Kurzgefasst: sie sind Frauenverprügler, Kindervergewaltiger und Zerstörer griechischer und römischer Statuen.

Genau genommen gab es während des Kalten Krieges einige weiß aussehende „Terroristen“ – die Linksaußen, die zu verschiedenen revolutionären Zellen gehörten, in Italien und anderswo in Europa. Aber erst jetzt erfahren wir, dass die Terrorakte, die ihnen zur Last gelegt wurden, tatsächlich vom Imperium, von einigen europäischen Rechts-Regierungen und Geheimdiensten verübt wurden. Sie erinnern sich, die NATO-Länder sprengten diese Züge in den Tunnels oder bombardierten ganze Bahnhöfe...

Es „musste getan werden“, um die Linke zu diskreditieren, einfach um sicherzustellen, dass die Leute nicht so unverantwortlich wurden, für die Kommunisten oder echte Sozialisten zu stimmen.

Ebenso gab es mehrere lateinamerikanische „Terror“gruppen – die revolutionären Bewegungen, die für Freiheit und gegen Unterdrückung kämpften, hauptsächlich gegen westlichen Kolonialismus. Sie mussten eingedämmt, liquidiert und, falls sie an der Macht waren, gestürzt werden.

Aber wirklich populär wurden Terroristen im Westen erst, nachdem die Sowjetunion und der kommunistische Block durch tausende ökonomischer, militärischer und propagandistischer Mittel zerstört war, und der Westen sich plötzlich entblößt fühlte, so allein, ohne jemanden zum Bekämpfen.

Irgendwie fühlte er, dass es notwendig war, seine monströsen Unterdrückungshandlungen in Afrika, im Mittleren Osten, Lateinamerika und Asien zu rechtfertigen.

Er brauchte einen neuen „mächtigen“, wirklich mächtigen, Feind, um seine astronomischen Militär- und Geheimdienstausgeben zu begründen. Dafür reichten ein paar hundert „Fanatiker“ irgendwo im kolumbianischen Dschungel oder Nordirland oder Korsika nicht. Es musste irgendetwas richtig Riesiges sein, etwas das dem „Bösen“ der sowjetischen „Bedrohung“ entsprach. 

Oh, wie diese Bedrohung plötzlich vermisst wurde! Nur eine Bedrohung natürlich, nicht die Gefahr egalitärer und internationalistischer Ideale...

Und so verknüpfte der Westen Terrorismus mit dem Islam, der eine der größten Kulturen auf der Erde ist, mit 1,6 Milliarden Anhängern. Der Islam ist groß und mächtig genug, um den Mittelklassehausfrauen in irgendwelchen westlichen Vorstädten einen Heidenschrecken einzujagen. Und darüber hinaus musste er sowieso eingedämmt werden, er war eigentlich zu sozialistisch und zu friedlich.

Zu jener Zeit der Geschichte wurden alle großen und sozialistischen Führer muslimischer Länder (wie Iran, Indonesien und Ägypten) vom Westen gestürzt, ihr Vermächtnis wurde verächtlich gemacht, oder sie wurden einfach verbannt.

Aber das war dem Westen nicht genug!

Um den Islam zu einem würdigen Gegner zu machen, musste das Imperium zunächst zahllose muslimische Bewegungen und Organisationen radikalisieren und pervertieren, dann die neuen schaffen, konsequent ausbilden, bewaffnen und finanzieren, so dass sie wirklich erschreckend genug wirken konnten.

Es gibt natürlich noch einen wichtigeren Grund, weshalb „Terrorismus“, insbesondere muslimischer „Terrorismus“, so unerlässlich für das Überleben westlicher Glaubenssätze, Einzigartigkeit und globaler Diktatur ist: Er rechtfertigt die Auffassung des Westens von seiner absoluten kulturellen und moralischen Überlegenheit.

So funktioniert das:

Jahrhundertelang hat der Westen sich wie ein verrücktes blutdürstiges Monster verhalten. Trotz der selbstverherrlichenden Propaganda, die die westlichen Medien über die ganze Welt ausstreuen, wurde es allmählich zu Allgemeinwissen, dass das Imperium in tatsächlich allen Teilen der Welt raubte, mordete und plünderte. Noch wenige Dekaden und die Welt würde den Westen nur noch als eine finstere und giftige Krankheit ansehen. Ein solches Szenario musste mit allen Mitteln verhindert werden!

Und so kamen die Ideologen und Propagandisten des Imperiums mit einer neuen und brillanten Idee: Lasst und etwas erschaffen, das sogar noch schlimmer aussieht und handelt als wir, und dann könnten wir verkünden, dass wir in Wirklich noch die vernünftigste und toleranteste Kultur auf der Erde sind.

Und lasst uns eine richtige Kehrtwende machen: lasst uns unsere eigene Schöpfung bekämpfen - lasst sie uns im Namen von Freiheit und Demokratie bekämpfen!

Auf diese Weise wurde die neue Generation, die neue Brut von „Terroristen“ geboren. Und sie lebt! Sie ist lebendig und es geht ihr gut! Sie vervielfacht sich wie Capeks Salamander.

***

Westlicher Terrorismus wird nicht wirklich diskutiert, obwohl seine höchst extremen und gewalttätigen Formen unbarmherzig auf die Welt einprügeln und seit langer Zeit eingeprügelt haben, mit hunderten von Millionen von überall aufgehäuften Opfern.

Selbst die Legionäre und Gladiatoren des Imperiums, wie die Mujaheddin, Al Kaida oder ISIS, können der Brutalität, die wieder und wieder von ihren britischen, französischen, deutschen oder US Lehrmeistern demonstriert wurde, niemals nahekommen. Natürlich geben sie sich die größte Mühe, ihren Gurus und Brotherren ebenbürtig zu sein, aber sie sind einfach zu deren Gewalttätigkeit und Brutalität nicht fähig.

Es bedarf der „westlichen Kultur,“ um einige 10 Millionen Menschen in einer einzigen Weltgegend, beinahe auf einen Schlag abzuschlachten!

***

Was ist also richtiger Terrorismus und wie konnten ISIS und andere seinem Beispiel folgen? Sie sagen, dass ISIS seine Opfer köpft. Schlimm genug. Aber wer ist ihr Lehrer?

Jahrhundertelang haben die europäischen Reiche Menschen auf allen Kontinenten der Welt ermordet, gefoltert, vergewaltigt und verstümmelt. Diejenigen, die das nicht direkt taten, „investierten“ in koloniale Expeditionen oder schickten ihre Leute, sich den völkermörderischen Bataillonen anzuschließen.

König Leopold II und seine Helfer schafften es, rund 10 Millionen Menschen in West- und Zentralafrika, heute als Kongo bekannt, zu vernichten. Er ließ sie zur Strecke bringen wie Tiere, zwang sie, auf seinen Gummiplantagen zu arbeiten. Wenn er dachte, dass sie seine Schatzkammer nicht schnell genug füllten, zögerte er nicht, ihre Hände abzuhacken oder ganze Dorfbewohnerschaften lebendig in ihren Hütten zu verbrennen.

10 Millionen Opfer verschwanden. 10 Millionen! Und das passierte nicht in irgendeiner fernen Vergangenheit, im „dunklen Mittelalter“, sondern im 20. Jahrhundert, unter der Herrschaft einer sogenannten konstitutionellen Monarchie und selbsternannten Demokratie. Wie lässt sich das mit dem Terrorismus, der über die von ISIS besetzten Gebiete herrscht, vergleichen? Lassen Sie uns Zahlen und Brutalitätsniveau vergleichen!

Und die Demokratische Republik Kongo hat seit 1995 wieder nahezu 10 Millionen Menschen in einer grauenvollen Orgie des Terrors, entfesselt von den Stellvertretern des Westens, Ruanda und Uganda, verloren (sehen Sie den Trailer zu meinem Film “Rwanda Gambit”).

Deutsche vollbrachten Holocausts in Südwestafrika, das jetzt Namibia ist. Der Stamm der Herero wurde ausgerottet, oder wenigstens nahezu 90 % von ihm. Zuerst wurden die Menschen aus ihrem Land und ihren Häusern vertrieben und in die Wüste getrieben. Wenn sie überlebten, folgten die deutschen prä-Nazi- Expeditionen und benutzten Geschosse und andere Formen der Massentötung. Medizinische Experimente wurde an Menschen durchgeführt, um die Überlegenheit der germanischen Nation und der weißen Rasse zu beweisen.

Das waren einfach unschuldige Zivilisten, Menschen, deren einziges Verbrechen darin bestand, dass sie nicht weiß waren und sich auf Land aufhielten, das von den Europäern besetzt und geschändet wurde.

Die Taliban kamen dem niemals nahe, nicht einmal ISIS!

Bis heute fordert die namibische Regierung die Rückgabe zahlloser abgetrennter Köpfe ihres Volkes: Köpfe, die abgeschlagen und dann für medizinische Experimente an die Universität Freiburg und verschiedene Krankenhäuser in Berlin geschickt wurden.

Stellen Sie sich vor, ISIS schlüge tausende europäischer Köpfe ab, um mit dem Ziel, die Überlegenheit der arabischen Rasse zu beweisen, medizinische Experimente durchzuführen. Das wäre absolut undenkbar!

Die Einheimischen wurden in nahezu allen Kolonien, die Europa an sich riss, terrorisiert, etwas, das ich im Detail in meinem letzten 840 Seiten umfassenden Buch “Exposing Lies of the Empire” beschrieben habe.

Was ist mit den Briten und ihren Hungersnöten, die sie als Bevölkerungskontrolle und Einschüchterungstaktik in Indien benutzten! In Bengalen starben mindestens 5 Millionen allein 1943, 5,5 Millionen 1876-78, 5 Millionen 1896-97, um nur ein paar Terrorakte zu nennen, die das britische Empire gegen eine schutzlose Bevölkerung, die gezwungen war, unter seinem schrecklichen und unterdrückerischen Terrorregime zu leben, beging.

Dies sind nur 3 kurze Kapitel aus der langen Geschichte westlichen Terrors. Zu dem Thema könnte ein ganzes Lexikon erstellt werden.

Aber das alles ist dem westlichen Bewusstsein fern. Die europäischen und nordamerikanischen Massen ziehen es vor, nichts über die Vergangenheit und Gegenwart zu wissen. Soweit es sie betrifft, regieren sie die Welt, weil sie frei, klug und hartarbeitend sind. Nicht, weil ihre Länder jahrhundertelang geplündert und gemordet und vor allem die Welt terrorisiert und zur Unterwerfung gezwungen haben.

Die Eliten wissen natürlich alles. Und je mehr sie wissen, desto mehr lassen sie das Wissen arbeiten.

Terroristisches Handwerk und Erfahrung werden von den westlichen Herren an ihre neuen muslimischen Rekruten weitergegeben.

Die Mujaheddin, Al-Kaida, ISIS – bei näherer Betrachtung sind ihre Taktiken der Einschüchterung und des Terrors überhaupt nicht originell. Sie bauen auf den imperialistischen und kolonialistischen Praktiken des Westens auf.

Nachrichten darüber oder über den Terror, der vom Westen dem Planeten zugefügt wurde, werden sorgfältig zensiert. Sie würden sie nie in den Programmen des BBC sehen oder über sie in den Mainstreamzeitungen und –magazinen lesen.

Andererseits werden die Gewalttätigkeit und Unbarmherzigkeit der terroristischen Organisationen, dieser Schützlinge des Westens, ständig hervorgehoben. Bis ins kleinste Detail werden sie erfasst, wiederholt und „analysiert“.

Jeder ist wütend, entsetzt! Die UN sind „tief betroffen“, westliche Regierungen „empört“ und die westliche Öffentlichkeit „hat genug – sie will keine Immigranten aus diesen fürchterlichen Ländern, die Terrorismus und Gewalt ausbrüten.“

Der Westen “muss sich einfach engagieren“. Und so kommt’s zum Krieg gegen den Terror.

Es ist der Krieg gegen des Westens eigenen Frankenstein. Es ist ein Krieg, der nie gewonnen werden sollte. Denn wenn er gewonnen wird, Gott behüte, müsste ja Frieden werden und Frieden bedeutet, die Verteidigungsbudgets zu kürzen und auch, sich um die echten Probleme des Planeten zu kümmern.

Frieden würde bedeuten, dass der Westen sich seiner eigenen Vergangenheit stellt. Er würde bedeuten, über Gerechtigkeit nachzudenken und die gesamten Gewaltstrukturen des Planeten neu zu gestalten. Und das kann niemals zugelassen werden.

Und so „spielt“ der Westen Kriegsspiele; er „bekämpft“ die von ihm selbst Rekrutierten (oder gibt vor, es zu tun), während unschuldige Menschen sterben.

Kein Teil der Welt, außer dem Westen, wäre fähig, etwas so Widerwärtiges und Barbarisches wie ISIS oder Al-Nusra zu erfinden und zu entfesseln!

Sehen Sie sich die Strategie dieser implantierten Gruppen an: Sie hat keine Wurzeln in welcher Art muslimischer Kultur auch immer. Aber sie ist total inspiriert durch die westliche Philosophie des kolonialen Terrorismus’: „Wenn du unsere Dogmen und Religion nicht vollständig annimmst, dann werden wir dir den Kopf abschlagen, deine Kehle aufschlitzen, deine ganze Familie vergewaltigen oder dein Dorf oder deine Stadt bis zum Boden abbrennen. Wir werden dein großes kulturelles Erbe zerstören, wie wir es vor 500 Jahren in Südamerika getan haben und an so vielen anderen Orten.“

Und so weiter und so weiter! Es bedarf wirklich großer Disziplin, die Verbindungen nicht zu bemerken!

***

2006 besuchte ich meinen Freund, einen früheren Präsidenten von Indonesien und großen fortschrittlichen muslimischen Führer, Abdurrahman Wahid (in Indonesien als „Gus Dur“ bekannt). Unser Treffen fand im Hauptquartier seiner starken Muslimorganisation Nahdlatul Ulama (NU) statt. Zu jener Zeit war NU die größte Muslimorganisation in der Welt.

Wir diskutierten Kapitalismus und wie er Indonesien zerstörte und korrumpierte. Gus Dur war ein „heimlicher Sozialist“, und das war einer der Hauptgründe, weshalb die servilen pro-westlichen indonesischen „Eliten“ und das Militär ihn 2001 als Präsidenten absetzten.

Als wir das Thema „Terrorismus“ berührten, erklärte er plötzlich mit seiner typischen sanften, kaum hörbaren Stimme: „Ich weiß, wer das Mariott Hotel in Jakarta gesprengt hat. Es wurde durch unsere eigenen Geheimdienste getan, um die Erhöhung ihres Budgets und die Hilfe, die sie vom Ausland erhielten, zu rechtfertigen.“

Natürlich, die indonesische Armee, die Nachrichtendienste und Polizei bestehen aus einer besonderen Sorte von Menschen. Seit mehreren Dekaden, seit 1965, haben sie ihre eigene Bevölkerung brutal terrorisiert, als der pro-westliche Coup den fortschrittlichen Präsidenten Sukarno stürzte und eine faschistisch-militärische Clique an die Macht brachte, die von der überwiegend christlichen Geschäftswelt unterstützt wurde. Dieser Terror kostete 2-3 Millionen Leben in Indonesien selbst, ebenso wie in Ost-Timor und (bis heute)

im besetzten und gründlich ausgeplünderten Papua.

3 Völkermorde in nur 5 Dekaden!

Der indonesische Coup war einer der größten Terrorakte in der Geschichte der Menschheit. Die Flüsse waren verstopft mit Leichen und färbten sich rot.

Warum? Damit der Kapitalismus überlebte und westliche Bergbaugesellschaften ihre Beute machen konnten, auf Kosten einer vollkommen ruinierten indonesischen Nation. Damit die kommunistische Partei Indonesiens (PKI) Wahlen nicht gewinnen konnte, demokratisch.

Aber im Westen wurden diese intensiven, vom Imperium geplanten, Massaker von 1965 nie als „Terrorismus“ beschrieben. Ein Hotel oder ein Pub in die Luft zu sprengen dagegen immer, besonders, wenn sie von einer westlichen Klientel besucht werden.

Nun hat Indonesien seine eigenen Gruppen von „Terroristen“. Sie kehrten aus Afghanistan zurück, wo sie im Auftrag des Westens gegen die Sowjetunion gekämpft hatten. Jetzt kommen sie aus dem Mittleren Osten zurück. Die kürzlichen Angriffe in Jakarta könnten einfach ein Vorspiel sein, ein gut geplanter Anfang von etwas viel Größerem, vielleicht eine Eröffnung der neuen „Front“ von Spielzeugsoldaten des Imperiums in Südostasien.

Für den Westen und seine Planer gilt: je mehr Chaos, desto besser.

Wäre Abdurrahman Wahid gestattet worden, Präsident von Indonesien zu bleiben, hätte es höchstwahrscheinlich keinen Terrorismus gegeben. Sein Land wäre sozialistischen Reformen unterzogen worden, soziale Gerechtigkeit institutionalisiert, Kommunisten rehabilitiert und Säkularismus eingeführt.

In sozial ausgeglichenen Gesellschaften gedeiht Terrorismus nicht.

Das wäre unannehmbar für das Imperium. Das würde bedeuten – zurück zu Sukarnos Tagen!

Der größten muslimischen Nation der Welt kann nicht erlaubt werden, ihren eigenen Weg zu gehen, Sozialismus anzustreben und terroristische Zellen zu zerstören.

Sie muss am Rande bleiben. Sie muss bereit sein, als Pfand benutzt zu werden. Sie muss eingeschüchtert werden und Furcht erregen! Und so geschieht es.

***

Die Spiele, die der Westen spielt, sind komplex und raffiniert. Sie sind undurchsichtig und nihilistisch. Sie sind so destruktiv und brutal, dass selbst die schärfsten Analysten oft ihren eigenen Augen und Urteilen nicht trauen: „Könnte dies alles wirklich geschehen?“

Die kurze Antwort ist: „Ja, es kann. Ja, es ist so, seit langen Dekaden und Jahrhunderten.“

Geschichtlich ist Terrorismus eine ursprünglich westliche Waffe. Er wurde reichlich von Leuten wie Lloyd George, einem britischen Premierminister, genutzt, der es ablehnte, die Vereinbarung gegen Flächenbombardements von Zivilisten zu unterzeichnen, mit unerschütterlicher britischer Logik: „Wir behalten uns das Recht, diese Nigger zu bombardieren, vor.“ Oder Winston Churchill, der dafür war, die „niedrigeren“ Rassen wie Kurden und Araber zu vergasen.

Deshalb wird der gesamte Westen von Panik ergriffen, wenn ein Außenseiter, ein Land wie Russland, seinen echten Krieg gegen Terrorgruppen startet. Russland verdirbt sein ganzes Spiel! Es ruiniert ein wunderbar angefertigtes neokolonistisches Gleichgewicht.

Sehen Sie nur, wie entzückend alles ist: Nach der Tötung von hunderten von Millionen überall auf der Welt steht der Westen nun als selbsternannter Verteidiger von Menschenrechten und Freiheit da. Er terrorisiert noch immer die Welt, plündert sie aus, kontrolliert sie völlig – aber er wird als der höchste Führer, als wohlwollender Ratgeber und einziger vertrauenswürdiger Teil der Welt akzeptiert.

Und fast niemand lacht!

Weil sich jeder fürchtet!

Seine brutalen Legionen im Mittleren Osten und Afrika destabilisieren ganze Länder, ihre Ursprünge sind leicht aufzufinden, aber fast niemand wagt solche Spurensuche. Manche von denen, die es versucht haben - starben.

Je erschreckender diese erfundenen, fabrizierten und eingepflanzten terroristischen Monster sind, desto schöner sieht der Westen aus. Das sind alles Tricks. Sie haben ihre Wurzeln in Werbung und jahrhundertealten Propaganda-Instrumentarien.

Dann gibt der Westen vor, diese Kräfte der Dunkelheit zu bekämpfen. Er verwendet kraftvolle „rechtschaffene“ Sprache, die eindeutige Grundlagen im christlich-fundamentalistischen Dogma hat.

Eine ganze Mythologie wird entfesselt, es fühlt sich an wie Wagners „Ring“.

Die Terroristen, nicht die enormen Ausgaben aus den Budgets des US State Department, der Europäischen Union und der NATO, repräsentieren das Böse. Sie sind böser als selbst der Teufel!

Und der Westen, auf seinem weißen Pferd reitend, vom Wein leicht betrunken, aber immer guter Stimmung, wird sowohl als Opfer als auch als Hauptfeind jener satanischen Terrorgruppen dargestellt.

Es ist eine unglaubliche Show. Es ist eine schreckliche Farce. Blicken Sie unter die Maske des Reiters: blicken Sie auf diese gebleckten Zähne, das tödliche Grinsen! Sehen Sie seine roten Augen, voller Habsucht, Begierde und Grausamkeit.

Und lassen Sie uns niemals vergessen: Kolonialismus und Imperialismus sind die beiden tödlichsten Formen von Terrorismus. Und sie sind noch immer die beiden Hauptwaffen des Reiters, der die Welt erwürgt!

 
     
  erschienen am 22. Januar 2016 auf > Information Clearing House > Artikel  
  Andre Vltchek ist ein Philosoph, Romanautor, Filmemacher und investigativer Journalist. Er schrieb über Kriege und Konflikte in Dutzenden von Ländern. Andre macht Filme für teleSUR und Press TV. Nachder er viele Jahre in Lateinamerika und Ozeanien gelebt hat, wohnt und arbeitet er jetzt in Ostasien und im Mittleren Osten. Er kann über seine Website und Twitter erreicht werden.  
  Herzlichen Dank an Frau Toni Brinkmann für die Übersetzung und Überlassung des Artikels.  
 
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