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  >>> Verbrechen gegen den Frieden, na und?  
     
     
  Die Vereinigten Staaten von Amerika sind dein besserwisserischer Freund, der endlich seinen Mund halten soll

Stephen Kinzer  

 

Wenn die Macher der amerikanischen Außenpolitik von einer idealen Welt träumen, dann sind sie auf einen Begriff fixiert: Primat. Früher wurde es als „umfassende Vormachtstellung“ bezeichnet. Auf der Straße heißt es „denk nicht einmal daran.“ Die harten Kerle in den Wildwestfilmen drückten es anders aus: „Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide.“ 

Wie immer es auch ausgedrückt wird, „Primat” ist die Ansicht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika herrschen und dass alle unsere Macht akzeptieren müssen. Es ist das neue Modewort in Washington. An der Idee selbst ist allerdings nichts neu. Der Drang nach globalem Primat ist das, was uns nach Vietnam, Afghanistan, Irak und alle unsere weiteren Katastrophen im Ausland hineinzog. Diese verderbliche Doktrin – jetzt zusammerngefasst in einem einzigen Wort – hat die Macht Amerikas untergraben und die Vereinigten Staaten von Amerika augenfällig geschwächt. Dennoch wird sie in den Korridoren der amerikanischen Macht weitgehend akzeptiert. Das garantiert für zukünftige Fehler im Ausmaß derjenigen, die uns bereits teuer in Blut und Geld zu stehen gekommen sind.  

Primat ist die dämonische Ausgeburt des „Exzeptionalismus.” Er beruht auf dem Glauben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika das „unentbehrliche Land“ sind, die einzige Kraft, die zwischen Zivilisation und Barbarei steht. Wo immer auf der Welt es Konflikt oder Aufstand gibt – und sogar dort, wo es das nicht gibt – erfordert die Durchsetzung des Primats, dass die Vereinigten Staaten von Amerika intervenieren. Diese Doktrin geht davon aus, dass kein Problem auf der Welt ohne amerikanische Führung gelöst werden kann. Sie ignoriert überwältigende Tatsachen. Die Lösungen, die wir vorschlagen, sind oft ungeeignet, weil sie hauptsächlich auf dem beruhen, was für die Vereinigten Staaten von Amerika gut ist. Betroffene Länder und Völker lehnen sie ab. Unsere visionären Projekte – wir werden Millionen befreien, ihnen die Vorteile des freien Unternehmertums zeigen und sie unter unsere wohlwollenden Fittiche bingen – krachen inmitten unvorstellbaren menschlichen Leidens zusammen. Zumindest aus der Perspektive eines Amerikaners ist genauso schlimm, dass sie unsere Sicherheit untergraben, ganze Regionen gegen uns aufbringen und unser Leben im Inland verschlechtern, indem sie Ressourcen verschlingen, die wir für Schulen, Städtebau und andere Projekte benötigen, die im Gegensatz zu Kriegen im Ausland wirklich zu unserer nationalen Stärke beitragen.  

Primat geht davon aus, dass es nur einen guten Weg zu leben gibt, und dass die Amerikaner ihn gefunden haben. Er sagt uns, dass Länder, die bereit sind, sich unserer Macht unterzuordnen, Freunde sind, während die anderen unsere Feinde sind. Am schlimmsten von allem bedeutet das, dass „feindliche“ Länder nicht geduldet werden können oder überleben dürfen, während sie ihren Weg durch die Geschichte steuern. Sie müssen zerschmettert werden – oder zumindest muss ihnen beigebracht werden, dass die Zurückweisung amerikanischer Macht ein Rezept für Probleme ist.

Das wäre eine gefährliche Politik in einer Welt, die von den Vereinigten Staaten von Amerika beherrscht wird. Noch selbstzerstörerischer ist sie in der multipolaren Welt von heute. Die Betreiber der Idee des Primats glauben, dass wir besser als die Welt wissen, was die Welt benötigt.

 
     
  Fair Use-Auszug, erschienen am 29. September auf der Website des Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel  
  Den ganzen Artikel finden Sie in The Boston Globe (in englischer Sprache)  
 
siehe dazu im Archiv:
  Paul Craig Roberts - Obama vergöttlicht die amerikanische Hegemonie
  Debbie Harbeson - Einige tiefer gehende Gedanken zum Krieg
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen
  Garikai Chengu - Libyen: Von Afrikas reichstem Staat unter Gaddafi zu einem gescheiterten Staat nach dem NATO-Überfall
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Stephen Kinzer - BP im Golf – im Persischen Golf
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele
  Tarak Barkawi - Atomwaffen und orientalische Verhältnisse
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
  Im ARCHIV finden Sie immer interessante Artikel!  
 
     
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