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  Japans ‚ehrenvoller Untergang’ 1941

Eric Margolis

 

Sieben Jahrzehnte nach Japans Überraschungsangriff auf Pearl Harbor wird endlich einiges an Wahrheit bekannt aus dem Gestank der Propaganda, der noch immer unsere Sichtweise des Zweiten Weltkriegs umnebelt.

Es scheint jetzt klar zu sein, dass Präsident Franklin Roosevelts Weißes Haus aus decodierten Berichten wusste, dass Japan einen Angriff auf Amerikas wichtigste Marinebasis in Hawaii plante. Schändlicherweise wurden die höheren Befehlshaber der US-Marine und Armee nicht über den bevorstehenden Angriff informiert. Gleichzeitig wurden die drei Flugzeugträger der Marine vor dem Angriff weit aus der Gefahrenzone gebracht, so dass nur veraltete Schlachtschiffe aus dem Ersten Weltkrieg als leichte Ziele im Hafen lagen.

Roosevelt war darauf aus, die Vereinigten Staaten von Amerika um jeden Preis in den Krieg gegen Deutschland zu bekommen. Aber die Amerikaner wollten nicht einen Teil des Kriegs in Europa und hatten noch immer im Kopf, wie die britische Propaganda Amerika in den Ersten Weltkrieg getrickst hatte. Die größte ethnische Gruppe in Amerika war deutscher Herkunft. 1880 war meine Geburtsstadt New York die drittgrößte deutsche Stadt auf der Welt nach Berlin und Hamburg.

Roosevelt, dessen Sympathien trotz seiner patrizischen Herkunft weit nach links reichten, begriff, dass nur ein Überraschungsangriff die Amerikaner zur Kriegsbeteiligung veranlassen würde.

Zu dieser Zeit lieferten die Vereinigten Staaten von Amerika 80% von Japans Erdöl, 100% des Treibstoffs für Flugzeuge und einen großen Teil des Metalls. Roosevelt forderte, Japan müsse das von ihm besetzte China räumen, oder es werde ein Embargo dieser strategisch entscheidenden Materialien verhängt, von denen Japans Industrie abhängig war. Wie Washington im Vorhinein wusste, weigerte sich Japans faschistische Militärregierung. Ein Embargo der Vereinigten Staaten von Amerika folgte.

Japan verfügte über strategische Ölreserven für ein Jahr. Es stand vor der schicksalshaften Entscheidung, entweder in zwölf Monaten ohne Öl, Treibstoff und Stahl dazustehen oder in den Krieg zu ziehen, solange es noch über diese Ressourcen verfügte. Die einzige mögliche andere Bezugsquelle für Erdöl für Japan lag in den entfernten niederländischen Ostindischen Inseln, heute Indonesien.

1991 behauptete der damalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika George H.W. Bush (der Vater, d.Ü.), dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein Recht hätten, in den Krieg gegen den Irak zu ziehen, um ihre Versorgung mit Erdöl sicherzustellen.

Der führende japanische Marinestratege Admiral Isoroku Yamamoto sagte vor Pearl Harbor düster voraus, dass Japan wegen Erdöl in den Krieg ziehe und deswegen eine Niederlage erleiden werde. Er hatte völlig recht. Amerika war zehnmal stärker als Japan und verfügte über gewaltige industrielle Kapazitäten. 

Der Krieg war für Japan selbstmörderisch in jeder Beziehung. Japans mächtige Armee, im Einsatz zur Besetzung Chinas und vielleicht zum Kampf gegen die Sowjetunion, kümmerte sich nicht um die Vorgänge im Pazifik. Im Gegensatz dazu hatte die kaiserliche japanische Marine kein Interesse an China. Ihr Ziel war es, die ölreichen niederländischen Ostindischen Inseln, das von den Briten beherrschte Malaya, das von Frankreich regierte Indochina und die von den Vereinigten Staaten von Amerika beherrschten Philippinen und pazifischen Territorien zu erobern. Die Dinge wurden dadurch verschlimmert, dass Japans Marine und Armee getrennte Kriege führten, ohne jegliche Koordination, einheitliche Industriepolitik oder gemeinsame Strategie – kurz gesagt zwei verschiedene Kriege für ein Land, das nicht einmal einen Konflikt austragen konnte.

Japan behauptete, dass es einen Kreuzzug führe, um Asien von der imperialistischen Herrschaft des Westens zu „befreien.” Aufgrund der Brutalität und der Arroganz ihrer japanischen Besatzer schluckten nur wenige Asiaten dieses Argument.

Im Rückblick betrachtet war es in der Tat ein herkömmlicher imperialistischer Krieg: das japanische Imperium gegen das amerikanische, britische, französische und niederländische Imperium. Das letzte Imperium, die Sowjetunion, war nicht dabei bis zu ihrem überwältigenden Sieg über Japans Kwantung-Armee 1945, einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die jetzt aber völlig in Vergessenheit geraten ist.

Warum glaubten die Japaner, ein intelligentes, kluges Volk, dass sie die Vereinigten Staaten von Amerika und deren Alliierte besiegen könnten? Nach langem Studium dieser Frage bin ich zur Ansicht gekommen, dass Japans Militaristen zu entscheiden hatten zwischen einer demütigenden Kapitulation vor den Vereinigten Staaten von Amerika und der Aufgabe Chinas oder einem selbstmörderischen Krieg, nachdem sie durch Roosevelts drückendes Embargo in eine Ecke gedrängt worden waren.

Japans Samuraikultur, von der seine bewaffneten Kräfte durchdrungen waren, betrachtete Kapitulation als die ultimative Schande. Tod in der Schlacht war der Kapitulation vorzuziehen und die einzige ehrenhafte Vorgangsweise für Krieger.

Die japanische militarisierte Gesellschaft pflegte einen Glauben an den “ehrenvollen Untergang,” der anderen Völkern unbekannt war.

Für Japans Krieger lag die höchste Ehre und Auszeichnung darin, den Kampf gegen weitaus überlegene Kräfte zu wählen, in dem Niederlage und Tod eindeutig unausweichlich waren. Das war der ultimative Ausdruck des ritterlichen Codes des „Bushido,“ der Japans Kriegerkaste leitete.

Im Juni 1944 waren Japans Importe von strategischen Gütern und Nahrungsmitteln durch amerikanische Unterseeboote abgeschnitten. Die Hälfte seiner Städte stand in Flammen. Die Bevölkerung hungerte. Währenddessen bauten die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Atombomben zusammen.

In einem finalen Akt des Wahnwitzes erklärte Adolf Hitler gleich nach Pearl Harbor den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg und präsentierte Roosevelt damit den Krieg, den dieser so lang begehrt hatte.

 
     
  erschienen am 10. Dezember 2016 auf > www.ericmargolis.com  
  Archiv > Artikel von Eric Margolis auf antikrieg.com  
 
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